Vortrag im Rahmen des ThomasForum - begegnen, bilden, glauben
- 13.06.2018
- Pfarrer i. R. Bernd Winkelmann
Pfarrer i. R. Bernd Winkelmann
Die Wirtschaft zur Vernunft bringen - sozialethische und theologische Grundlagen einer zukunftsfähigen Zivilisation
Gliederung:
I. Das Anthropozän und unsere zivilisatorische Krise
II. Die Frage nach den Ursachen unserer zivilisatorischen Krise
III. Was setzen wir dagegen? Die sozialethischen Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie
IV. „Gott" neu denken - die spirituellen und theologischen Grundlagen einer zukunftsfähigen
Zivilisation
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I. Das Anthropozän und unsere zivilisatorische Krise
„Die Wirtschaft zur Vernunft bringen"? Ist dieser Titel nicht sehr anmaßend? „Uns geht es in Deutschland doch so gut wie nie zuvor" ist eine oft gehörte Parole. Tatsächlich: die Wirtschaft brummt, die offizielle Arbeitslosigkeit liegt mit 2,5%, so niedrig wie Jahrzehnte nicht. Der Wohlstand ist in den letzten Jahrzehnten auch in der Mittelschicht enorm gewachsen. Fast jeder ist mit Konsumgütern reichlich eingedeckt und viele können sich jährliche Auslandsurlaube leisten. Ist das nicht eindeutig ein Zeichen für ein vernünftiges Wirtschaften, auch für den Sieg der kapitalisti-schen Marktwirtschaft?Und dennoch liegt etwas grundlegend „Verrücktes" in unserer Art zu wirtschaften - „verrückt" im wörtliche Sinne: herausgerückt aus dem, was vernünftig ist.Aber was ist vernünftig? Da gibt es seit Aristoteles eine klare Definition: Vernünftig ist das, was einem guten Leben dient und nicht das Gemeinwesen und die eigenen Lebensgrundlagen zerstört.Ich will nur mit auf drei Fakten hinweisen, die zeigen, dass in unserer Art zu Wirtschaften etwas sehr unvernünftig läuft.Das 1.: Der Wohlstand in Deutschland ist nur zu 40-60% aus eigenen Leistungen erarbeitet. Die anderen 40-60% haben wir uns durch eine übermäßige Ausplünderung der Natur geschaffen - dazu gleich mehr. Die Exportüberschüsse, auf die wir so stolz sind, sichern etwa jeden vierten Arbeitsplatz in unserem Land, führen aber zum Arbeitsplatzabbau in den importierenden Ländern. Und ebenso wird unser Wohlstand durch Ausbeutung anderer Völker geschaffen. Der ehemalige Generalsekretär der UNO Kofi Anan stellte in seinem Afrikabericht 2012 fest: Die Industriestaaten holen durch ihre Handelspolitik aus den Entwicklungsländer doppelt so viel heraus, wie sie an Entwicklungshilfe hin-eingeben. Das provoziert Kriege, Terrorismus und Massenflucht.Das 2. Faktum einer verrückten Wirtschaft ist die wachsende Armut-Reichtumsschere:
- In Deutschland verfügen die 10% Superreichen über 66% des Nettovermögen.
- Die acht reichsten Menschen der Welt verfügen über so viel, wie die untere Hälfte der Weltbevöl-kerung von über 3,8 Mrd. Menschen.
- Wenn ein Spitzenverdiener in der Wirtschaft das 100-500-fache des Durchschnittseinkommens eines Arbeiters sich aneignen kann, - dann ist das schlicht verrückt.
Denn diese Einkommen sind keine Verdienste durch eigene Leistung. Sie sind „Raub" bzw. „Dieb-stahl", wie Martin Luther vor 500 Jahren und Heiner Geißler vor 15 Jahren festgestellt haben.
Geht diese Entwicklung weiter wie bisher, würden im Jahr 2030 ein Prozent der Menschheit zwei Drittel des Weltvermögens besitzen . Ist eine Wirtschaftsweise, die das ermöglicht, vernünftig?
Das 3. Faktum: Wir überschreiten mit unserer Art zu leben den ökologischen Fußabdruck um ein Vielfaches. Der Ökologische Fußabdruck misst die ökologische Verträglichkeit oder Belastbarkeit unsere Ökosystems. Weltweit liegen wir mit 70% über dem verträglichen Maß, in Deutschland bei dem 3-4-fachen.
Eine andere Bemessung unserer Lebensweise ist der „Welterschöpfungstag". Er berechnet den Tag im Jahr, an dem wir die Biokapazität unserer Erde überschritten bzw. erschöpft haben. Er lag 2017 weltweit auf dem 2. August, in Deutschland auf dem 24. April. D.h. alles, was wir in der Folgezeit an natürlichen Ressourcen verbrauchen oder zerstören, rauben wir unserer Zukunft und den folgenden Generationen. Wir verfeuern unseren Lebensgrundlagen im wörtlichen Sinne - krassester Ausdruck für eine Wirtschaft gegen jede Vernunft!
Paläontologen und Geologen sprechen seit Anfang dieses Jahrhunderts von einem neuen Erdzeitalter: dem Holozän folgt das Anthropozän. Damit ist der gegenwärtig beginnende Zeitabschnitt der Erdge-schichte gemeint, „in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist" .
Entscheidend sind hier die Veränderungen der Atmosphäre, der Landschaften, des Wasserhaushaltes bis hin zur Veränderung der Sedimentablagerungen, die die gesamte Weiterentwicklung des Erdsys-tems gravierend verändern und eine neue Erdepoche markieren.
Diese Prozesse haben mit der Industriellen Revolution vor etwa 250 Jahren begonnen. Sie haben mit einer explosiven Zunahme von Erfindungen und neuer Technologien bisher nie dagewesene „Fortschritte" gebracht:
- eine Erhöhung der Produktivität in Landwirtschaft und Industrie um Faktor 10 und bis zum Hun-dertfachen;
- damit ein exponentiell ansteigender Verbrauch von Gütern um das Vielhundertfache,
- eine Bevölkerungswachstum um das Siebenfache; und ebenso ist deren Ernährungsmöglichkeit um das Siebenfache gestiegen;
- dabei ein wachsender Wohlstand bis in den unteren Mittelstand hinein.
- Das Wissen und die Erfindungsrate verdoppelte sich in der Antike in 1000 Jahren, heute alle drei Jahre, zwei Jahre und immer schneller.
Doch werden paradoxerweise mit diesen ungeheuren Potentialen an Wissen und Fähigkeiten die Kehrseiten dieser Progression nicht bewältigt, sondern vorangetrieben:
- das Massenaussterben von Tieren und Pflanzen,
- die Klimaerwärmung,
- die Übersäuerung und Vermüllung der Meere,
- der Verlust an fruchtbarem Ackerland und an Wäldern,
- der Raubbau an nicht wiederbringbaren natürlichen Ressourcen.
- Dies zugleich mit der Weiterentwicklung von Massenvernichtungswaffen, die in wenigen Stunden oder Tagen die ganze Menschheit ausrotten könnten.
Heute stimmen viele der These vom Faunenschnitt zu, die Hoimar von Ditfurth schon in den 80ziger Jahren formulier hat. Faunenschnitt meint das plötzliche Aussterben von Arten auf Grund fremder Einwirkungen oder eigener Fehlentwicklung. Das Letzte könnte für den Menschen zutreffen. Durch Überlastung des Ökosystems, durch sozialethischen Zerfall und Kriege bis zu Nuklearkriegen könne es dazu kommen, dass der Mensch wie viele Lebensarten vor ihm von der Erde verschwindet. Der Mensch würde dann nur eine kurze Episode in der kosmischen Geschichte des Lebens gewesen sein.
Wenn die These vom Faunenschnitt im Anthropozän stimmt, dann würde der Mensch auf dem Höhe-punkt seiner Macht gerade mit dieser „gottgleichen All-Macht" (Harari) seine eigene Zivilisationsfä-higkeit zerstören.
Die ganze Ungeheuerlichkeit dieser Entwicklung begreifen wir erst, wenn wir wie in einem Zeitraffer die Gesamtentwicklung der Menschheit betrachten:
- Die Erde ist vor 4 Mrd. Jahren entstanden, vor 2,5 Mrd. Jahren das erste Leben auf der Erde.
- Die ersten Vormenschen haben sich vor etwa 2 Mil. Jahren aus dem Tierreich herausentwickelt.
- Vor 200.000 Jahren entwickelte sich die frühesten Menschenarten: der Homo erectus, der Homo Neandertaler, der Homo floresiensis - aus ihnen oder neben ihnen der Homo sapiens.
- Zwischen 70.000 bis 50.000 Jahren vor unserer Zeit kam es zur sogn. „Kognitiven Revolution", ein Sprung in eine wesentliche höhere Denk- und Sprachfähigkeit, von Kunst, Kultur und Religion.
- Vor etwa 10.000 Jahren kam es zur Landwirtschaftlichen Revolution, das Sesshaftwerden der Jäger und Sammler, die Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht.
- Vor etwa 5.000 bis 4.000 Jahren entstanden die ersten großen Hochkulturen, Stadtstaaten, König-tümer, dann die ersten Großreiche.
- Von der Antike bis zum Ende des Mittalters kam es zu einer langsamen Aufwärtsentwicklung.
- Bis es am Ende der Renaissance vor 250 Jahren zum Durchbruch der Industriellen Revolution kam - das exponentielle Emporschnellen aller Entwicklungskurven - gemessen an der Entwicklung früherer Jahrtausender im Bruchteil von „Sekunden"!
Der Gesellschaftswissenschaftler Meinhard Miegel beschreibt es als eine „Stichflammenentwicklung", die es in der Menschheit noch nie gegeben hat und die auf keinen Fall so weitergehen kann.
Nach Erkenntnissen vieler Geisteswissenschaftler wie der israelische Historiker und Philosoph Noah Harari, der Philosoph Richard David Precht, der Soziologe Harald Welzer u.a. stehen wir in diesen Jahrzehnten mitten in einer neuen Revolution, die alles Bisherige in den Schatten stellt. Es ist Die Digitale Revolution im Zusammenwirken mit der Biotechnischen Revolution: die Digitalisierung aller Lebensbereiche:
- die Abschaffung jeder mühevollen Arbeit durch Roboter,
- Schaffung künstlicher Intelligenz, die dem Menschen weit überlegen ist,
- die mit dem Gehirn des Menschen vernetzt auf Gedanken und Gefühle einwirken kann,
- die sich eigenständig weiterentwickelt kann;
- Umbau biologischer Organismen und der Gene, die Pflanzen, Tiere, Menschen gänzlich verändern können,
- die die Krankheiten und Alterungsprozesse „abschaffen" können;
- die Leben neu und anders reproduzieren können...
Das wird nicht als ferne Science-Fiktion geschildert, sondern als ein Prozess, an dem schon heute auf allen Ebenen gearbeitet wird. Harari spricht vom Zeitalter des „Homo Deus". Es ist ein Mensch, der über gottgleiche Allmacht ver-fügt, der den „Homo sapiens" ablöst und in seiner Allmacht Leben und Welt in seinem Sinn neu ge-staltet. Er und Richard David Precht zeigen, das könnte zu einem paradiesischen Leben der Menschen führen - oder zum Verlust alles Menschlichen. Eine Krise im ursprünglichsten Sinn dieses Wortes: „Krise" als Chance zum Durchbruch nach oben oder Absturz nach unten.Harari und Precht nennen die Fragen, an denen sich alles entscheidet. Wir müssen herausfinden: „Wer wollen wir sein? Und: Wie wollen wir wirklich leben?" - als Maschinenmenschen, die von Algorithmen berechnet und beherrscht werden - oder als liebesfähiges Wesen, lebend in Empathie und aus den Quellen der Natur und in Übereinstimmung mit einem naturgemäßen Leben?
II. Die Frage nach den Ursachen unserer zivilisatorischen Krise
Eine der Ursachen ist die Tatsache, dass der Mensch in seiner langen stammesgeschichtlichen Ent-wicklung als Jäger und Sammler vom ständigen Sammeln nach Mehr und vom Jagen, also Töten anderen Lebens konditioniert ist. Als Ackerbauer und Viehzüchter verstärkte sich der Trieb, sich mehr anzueignen, als unmittelbar gebraucht wird. Mit der Entstehung der großen Stadtstaaten, der Arbeitsteilung und dem Handel verstärkte sich die militärische Machtbehauptung gegen Konkurrenten, der Trieb, Kriege zu führen und andere zu unterwerfen.
Wenn das Streben nach immer mehr, die private Aneignung von Gütern, die Unterwerfung und Aus-beutung anderer Menschen und der Natur als kapitalistisches Grundmuster verstanden wird, dann gab es „Kapitalismus" seit Anbeginn der Menschheit - so Fabian Scheidler in seinem Buch: „Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation".
Allerdings gab es ebenso immer eingrenzende Kräfte.
Zu einem war es die religiöse Rückbindung des Menschen, die bei aller Perversion des Religiösen den Menschen an eine übergeordnete göttliche Macht band, die den Menschen auf ein „Gutes" hin ausrichtete und über das nur Eigensüchtige und nur Materielle hinaushob.
Zum anderen war es eine Ganzheitliche Weltsicht - eine Weltsicht, in der über Jahrtausende Na-turerkenntnisse, die Frage nach Gott, Philosophie, Ethik und die Gestaltung des Gemeinwesens immer als Ganzes zusammengehalten wurde. Es herrschte bis zur Aufklärung die „holistische Weltsicht", in der der Kosmos, alles Leben, das Materielle und Geistige als ein Ganzes verstanden wurde, in dem alles miteinander verbunden ist und das eine auf das andere einwirkt. Dies verbunden mit einer dop-pelten Erkenntnis: erstens dass die ganze Wirklichkeit mehr ist als nur Materie und zweitens mit der Einsicht, dass darum die ganze Wirklichkeit immer nur im Zusammenspiel von Rationalität, von geistiger, spiritueller, intuitiver und ethischer Wahrnehmung erfahren werden kann.
Die erste gewichtigste Ursache für ein vielleicht fehlgeleitetes Anthropozän sehe ich im Siegeszug des mechanistischen bzw. des naturalistischen Weltbildes.
Mit der Aufklärung und der industrielle Revolution brachen die alten religiösen Rückbindungen und das ganzheitliche Weltbild weitgehend weg. Die Welt wurde als großes Uhrwerk verstanden: von „Gott" dem großen Uhrmacher einmal in Gang versetzt, funktioniert die Welt im Kosmos, in der Phy-sik, im Leben bis in die Psychologie hinein wie eine Maschine. Die großen Philosophen und Entdecker der damaligen Zeit wie Francis Bacon, Rene Descartes, John Locke, Isaac Newton u.a. haben hiermit ungeheure befreiende Impulse und den rasanten Aufstieg der Naturbeherrschung durch den Men-schen hervorgebracht. Aber zugleich ging die ganzheitliche Weltsicht verloren: allein mit Logik und Rationalität, mit Mathematik und Mechanik könne die Wirklichkeit erfasst und ihr entsprechend ge-handelt werden. Bezeichnend ist die Antwort, die der Astronom Piere Laplace (1749-1827) gab, als er von Napoleon gefragte wurde, wo in seinem Weltmodell „Gott" vorkomme. Seine Antwort: „Sire, ich bedarf diese Hypothese nicht mehr!" Die eine Weltsicht, die Zusammenschau von Naturwissenschaft und Theologie, Ethik und Geisteswissenschaft, brach auseinander.
Als zweite Ursache unserer zivilisatorischen Krise folgte dem fast zwangsläufig die Dominanz des Materialistischen Grundirrtums und des Sozialdarwinistischen Menschenbildes: die Meinung, Leben und Glück seien im Haben und Immer-mehr-Haben, im Erobern und Unterwerfen zu finden, denn der Mensch sei von Natur aus ein auf Egoismus, materielle Bereicherung, Neid, Konkurrenz, Aggressivität hin angelegtes Wesen. Natürlich gab es diese Fehlorientierung immer wieder im Menschen. Aber erst durch den Wegfall der ethisch-religiösen Bindung und den Siegeszug des naturalistischen-sozialdarwinistischen Weltbildes wurde diese Lebenshaltung dominant. Sie beherrscht den Mainstream bis heute!
Als dritte Ursache ist die gleichzeitige Entfesselung der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu erken-nen. Sie passt zum mechanistisch-materialistische Weltbild und zum sozialdarwinistischen Mensch-bilde wie der Deckel auf den Topf. Denn wenn in der Natur das Streben nach mehr, Konkurrenz und das Recht des Stärkeren vorgegeben ist, dann kann und muss es so auch in der Wirtschaft sein.
Aber was ist Kapitalismus? Kapitalismus ist nicht gleich Marktwirtschaft. Marktwirtschaft kann auch solidarisch gestaltet werden, z.B. im Zunftwesen. Der innerste Kern des kapitalistischen Wirtschaftens ist das Prinzip ständiger Kapitalakkumulation, die ständige Mehrung von Kapital in Privatverfügung.
Also nicht die Bereitstellung von nützlichen Produkten und sinnvollen Arbeitsplätzen ist das erste Ziel des kapitalistischen Wirtschaftens, sondern die Profit- und Renditensteigerung zugunsten der Kapital-besitzer. Exemplarisch hierfür steht der aktuelle Dieselbetrugsskandal.
Dem entsprechend werden in den Ordnungssystemen der Wirtschaft Abschöpfungs-, Bereicherungs- und Externalisierungsmechanismen installiert: so im Geldsystem, in der Eigentumsordnung, der Un-ternehmensverfassung, im Marktsystem usw. Sie dienen dem Ziel höchstmöglicher Kapitalakkumula-tion. Die Fragen der Gerechtigkeit spielen hier nur eine störende Rolle. So vertraten die Lehrmeister der neoliberalen Wirtschaftsweise Friedrich August von Hayek und Milton Friedman die These, der Wohlfahrtsstaat sei der größte Feind der Wirtschaft, denn die Wirtschaft muss, wenn sie funktionie-ren will, allein von Eigennutz und Gewinn bestimmt sein, nicht von der Verantwortung für soziale Ge-rechtigkeit.
Wenn das Ganze noch von einem regelrechten Wachstumswahn getrieben ist, führen die Folgen ge-nau zu dem, was wir oben als „Verrücktheiten" unserer Zeit erkannten: die Bereicherung von Wenigen auf Kosten der Vielen, die Spaltung unserer Gesellschaft, der ganzen Welt, die Ausplünderung der Natur bis zur Zerstörung des Ökosystems - gegen jede Vernunft!
Sicher gab es und gibt es auch hier Gegenbewegungen: die Bemühungen um den Sozialstaat, um eine soziale Marktwirtschaft, nun auch ökologische Markwirtschaft. Aber all das hat bisher nur die Symptome abgemildert, nicht die Fehlsteuerung unserer Wirtschaftsweise behoben - siehe, dass bis heute der ökologische Fußabdrucks und die soziale Spaltung unserer Welt nicht wirklich runtergefah-ren werden konnte.
Leonardo Boff sagt es immer wieder: „Erst wenn diese innere Logik des Kapitalismus erkannt wird, können die zerstörerischen Kräfte unserer Zivilisation überwunden werden".
Was passiert dabei mit uns Menschen?
Norbert Blüm stellte fest, dass in diesem Wirtschaftssystem der Mensch zum „homo oeconomicus" wird, zum „verwirtschafteten Menschen." Damit würde der Mensch aufhören, ein „homo sapiens" und ein „homo societatis" zu sein, ein zur Weisheit und zum sozialen Zusammenhalt befähigtes We-sen. Die Harari-These vom sich selbst zerstörenden Anthropozän durch den „homo Deus" könnte sich erfüllen. Darin liegt die anthropologische Tiefendimension unserer Zivilisationskrise.
III. Was setzen wir dagegen? Die sozialethischen Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie
Ich will es im Folgenden das Wichtigste nur thesenhaft umreißen.
Das Wichtigste: Die Wirtschaft muss wieder zur ihrer eigentlichen Zielstellung gebracht werden, nämlich nützliche Produkt und Dienstleistungen und sinnvolle Arbeitsplätze für alle Menschen bereit-zustellen. Dabei müssen zwei Prämissen zur Geltung kommen:
Zu einem muss eine vernünftige Ökonomie von den Ursachen her die ökologische und soziale Crash-Entwicklung überwinden. D.h. konkret: sie muss die kapitalistischen Abschöpfungs- Bereicherungs- und Externalisierungsmechanismen aus sich selbst herausnehmen, z.B. im Geldsystem, in der Eigen-tumsordnung, in der Unternehmensverfassung, in der Einkommensordnung, in der Globalisierung usw.
Zum anderen muss die Wachstumsökonomie in eine Postwachstums-Ökonomie bzw. in eine Gleich-gewichtsökonomie transformiert werden, um zu einem verträglichen ökologischen Fußabdruck zu kommen. Das geht nur durch eine zwischenzeitliche Schrumpfungsökonomie, d.h. der Material- und Energieverbrauch muss drastisch runtergefahren werden... Das geht nur durch Überwindung der kapitalistischen Wirtschaftsweise und durch einen wesentlich bescheideneren Lebensstil.
Für das Gelingen dieser Transformation gibt es zwei unabdingbare Voraussetzungen.
Die erste unabdingbare Voraussetzung ist die Rückbesinnung auf unser eigentliches Menschsein. Wir müssen zu einem ganzheitlichen Menschenbild zurückfinden. Das ist vor allem Erinnerungsarbeit. Denn die Weisheitserfahrung der Menschheit haben es immer gewusst und wir wissen es eigentlich auch, nämlich:
1. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern vielmehr von geistigen, ethischen, spirituellen und sinngebenden Werten". Die moderne Glücksforschung bestätigt das auf allen Ebenen: die Le-benszufriedenheit steigt nach dem Erreichen eines mittleren Einkommens nicht mit einem steigenden Bruttoinnenlandprodukt (BIP).
Befragungen bestätigen immer wieder die Masslow´sche Bedürfnispyramide: Nicht materieller Reichtum, sondern Vertrauen, Wertschätzung, Liebe, sinnerfüllende Tätigkeit, gesunde Umwelt... werden immer wieder als die höchsten Werte benannt.
2. Der Mensch ist ein Sozialwesen: er kann nur in Beziehungen, in und mit einer funktionierenden Gemeinschaft gut leben. Darum wird zu Recht die individualistische Selbstentfaltung des Einzelnen im Ringen um gelingende Beziehungen und um ein funktionierendes Gemeinwesen eingegrenzt. Die Sorge für das Gemeinwohl ist die wichtigste sozial-politische Aufgabe der Menschen, ohne die der Einzelne nicht leben kann.
3. Die neuere neurobiologische Forschung und die neure Evolutionsforschung zeigen eindeutig: nicht Konkurrenz und Aggression sind die wichtigsten Kräfte für die Entwicklung des Menschen wie auch in der Evolution, sondern Kooperation, Empathiefähigkeit, Symbiose und gemeinsame Entfaltung. Hier stehen wir heute mitten in einem tiefgreifenden Paradigmenwechsel!
4. Ja, in alle dem ist der Mensch ein duales Wesen: Er ist ein sowohl auf Egoismus, Aggression und Mehrhabenwollen angelegtes Wesen, aber ebenso und mehr ein zum Mitempfinden, zu Solidarität, Kooperation und sinnvollen Verzicht hin begabtes Wesen. Die entscheidende Frage ist, was stärker stimuliert und gefördert wird. Das kapitalistische Paradigma fördert eindeutig die egoistischen mate-rialistischen Anlagen und ist auch damit zerstörerisch.
Das alles wissen wir und ist uralte Weisheitserfahrung der Menschen. Es muss nur erinnert werden und neu geübt werden. Das freilich geht nur in einem dreifachen Widerspruch: 1. im Widerspruch zum materialistisch-sozialdarwinistischen Menschenbild, 2. im Widerspruch zum vorherrschenden naturalistisch-mechanistischen Weltbild, 3.im Widerspruch zur kapitalistischen Wirtschaftsweise.
Ich meine, nur wenn wir diesen Widerspruch wagen, finden wir zu einer lebensdienliche Ökonomie.
Eine zweite unabdingbare Voraussetzung für die Überwindung unserer Zivilisationskrise ist das Wie-derfinden einer ganzheitlichen, einer holistischen Weltsicht.
Also eine Weltsicht, in der die Abspaltung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse von den geisti-gen, ethischen, spirituellen, emotionalen Wirklichkeitserfahrungen überwunden wird. Tatsächlich wird in der Quantenphysik, in der Relativitätstheorie und Unschärferelation das Sein als ein Ganzes neu begriffen - als ein Ganzes, in dem alles, auch Geistiges und Materielles miteinander verbunden ist und aufeinander einwirkt. Und es ist die Anerkennung der Tatsache, dass wir Menschen die ganze Wirklichkeit nicht allein rational erfassen können. Dass es da in der Immanenz immer ein Transzen-dentes gibt - jenseits des Verobjektivierbaren, der Tiefengrund des Seins, der erst im Zusammenge-hen von naturwissenschaftlichen, philosophischen, empathischen und spirituelle Wahrnehmungen erfahren werden kann.
Wir brauchen tatsächlich ein zweite kognitive Revolution: einen Bewusstseinssprung der Menschheit hin zu einem neuen ganzheitlichen Welt- und Lebensverständnis - „einen tiefgreifenden Kultur-, Bewusstseins- und Wertewandel", so nennen es heute viele Forscher und Philosophen immer wieder.
Hierfür bedürfte es wiederum einer tiefgreifenden Bildungsreform, besser eine Bildungsrevolution: weg von einer einseitig nur rationalen naturwissenschaftlichen Bildung hin zu einer ganzheitlich sozi-alethischen, tiefenökologischen, spirituellen Bildung - vom Kindergarten über die Schulen bis in die Universitäten hinein.
Das geht natürlich nicht, in dem wir die Aufklärung zurückdrehen und die vorwissenschaftlichen Weltbilder und das alte theistische Gottesbild wieder restaurieren, also die Vorstellung, dass es da eine jenseitige Gottesperson gibt, die von oben her die Welt regiert und die Naturgesetze durch sein Wunderhandeln lenkt oder außer Kraft setzt.
Wir müssen das, was mit „Gott" gemeint ist, gänzlich neu denken, neu begreifen.
Damit sind wir bei einem letzten Teil meiner Ausführungen:
IV. „Gott" neu denken - die spirituellen und theologischen Grundlagen einer zukunftsfähigen Zivilisation
- Das biblische Potential für eine ganzheitliches Lebens- und Weltverständnis und für eine lebensdien-liche Ökonomie ist eigentlich sehr groß:So die Schöpfungszusage, dass uns eine sehr gute Welt gegeben ist;
- der Schöpfungsauftrag, diesen „Paradiesesgarten Erde" sorgsam und mit Ehrfurcht zu pflegen.
- Damit das gelingt, ist uns Menschen die spirituelle Tiefenbindung gegeben.
- Dazu ist uns ein ganzheitlicher Wertekanon der Nächstenliebe, des Gemeinwohls, des sinnvollen Verzichts gegeben;
- und damit auch die massive Kritik am Materialismus, an Reichtumsanhäufung und wirtschaftlicher Ausbeutung.
- Das Ganze bis hin zur Ansage einer Zeitenwende zu einem „Schalom", in dem „Gerechtigkeit und Friede sich küssen" und „Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden."
Warum ist dieses Potential trotz des „Konziliaren Prozesses der Kirche für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" so wenig zur Geltung gekommen?
Einen Grund sehe ich darin, dass die Kirchen in den Denkmustern und Bildern des antiken Dreietagenweltbildes und im theistischen Gottesbild hängen geblieben sind, z.B. im Apostolikum, in den klassischen Liturgien und Liedern, deren Welt- und Gottesvorstellungen von der Antike und dem Mittealter geprägt sind.
Die Kirchen nehmen kaum wahr, dass säkularisierte Menschen durchaus spirituell begabt sind und Entsprechendes suchen, für diese aber die Sprache von Himmel und Hölle, Jungfrauengeburt, Sühneopfer, „Lamm Gottes", Himmelfahrt, Auferstehung, „Jüngster Tag" usw. so fremd sind wie die altgriechischen und römischen Göttersagen. Ich kenne sehr viele Menschen, die aus der Kirche ausgewandert sind, sich z.T. „Atheisten" nennen, aber spirituell sensibler und empfänglicher sind als viele Christen.
Doch inzwischen hat sich im säkularen Raum eine neue, nachtheistische Spiritualität in vielfältigster Art entwickelt. Die Neuentdeckung von Transzendenz und Spiritualität kam ausgerechnet aus dem Bereich der modernen Physik. In den Erkenntnissen der Quantenphysik, Relativitätstheorie und der Unschärferelation mussten die klassischen Vorstellungen von Raum und Zeit, von Objekt und Subjekt, die herkömmlichen Vorstellungen von Materie und Geist aufgegeben werden. Überall entdecke man eine Transzendenz, ein „Etwas", was jenseits des Verobjektivierbaren unserer Welt liegt.
Der Physiker David Bohm hat es so gesagt: „Die Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft [wer-den] nur noch einen Sinn ergeben, wenn wir eine innere, einheitliche und transzendente Wirklichkeit annehmen, die allen äußeren Daten und Fakten zugrunde liegt [...]. Die Leute hatten in der Vergan-genheit Einblick in eine Form der Intelligenz, die das Universum strukturiert hat, und sie haben sie personifiziert und ‚Gott‘ genannt."
Damit ist kein Gottesbeweis im verobjektivierbaren Sinne möglich, aber es hat sich die Tür zu einer ganzheitlichen, zu einer holistischen Weltsicht aufgetan, in der das Geistige, die intuitive und spirituelle und sinngebende Wirklichkeitserfahrung nicht abgespaltet wird.
Albert Einstein bekennt von sich, dass er zu einer „kosmischen Religiosität" gefunden hat. Für ihn sind mystische und naturwissenschaftliche Erfahrungen kein Gegensatz. Im Gegenteil, sie brauchen einander. Er sagt: „Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind, ist das Erlebnis des Mystischen. Aus ihm allein kommt wahre Wissenschaft. Wem dieses Gefühl fremd ist, und wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist seelisch bereits tot...die kosmische Religiosität ist die stärkste und edelste Triebfeder wissenschaftlicher Forschung... Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind."
Um einen wesentlichen theologischen und spirituellen Beitrag zur Bewältigung unserer zivilisatori-schen Krise zu leisten, müssen wir „Gott" ganz neu denken, jenseits des theistischen Weltbildes und kompatibel mit dem heutigen naturwissenschaftlichen Denken und in Übereinstimmung mit der Evo-lutionstheorie: „Gott" oder wie wir es auch immer nennen, als Urgrund, als eine transzendente Geistkraft, aus der alles kommt und die dem Sein einen Sinn gibt.
Es gibt einen alten Streit um eine Teleologie , ob es eine Sinngebung, ein Ziel in aller Entwicklung gebe. Der Streit zwischen den sogn. Vitalisten und den Mechanisten: Die Naturalisten und Mechanisten sagen, es gibt zwar „außerordentlich sinnvolle Einfälle und Wunder der Evolution", aber das Ganze ist Zufall, ohne Sinn und Ziel. So der Philosoph und schärfster Religionskritiker Schmidt-Salomon.
Die andere Linie von Plato, Aristoteles, Hegel, über Pierre Teilhard de Chardin, Ken Wilber, Ervin Laszlo, Rupert Shaldrake, C.F. von Weizsäcker, Leonardo Boff u.v.a. deuten die Evolution teleologisch:
Die Evolution ist kein blindes Zufallsgeschehen, sondern eine sinnbestimmte Entfaltung, zu immer größeren und komplexeren Strukturen in wachsender Vielfalt, Schönheit und Synergie.
Der Befreiungstheologe Leonardo Boff und der Physiker Mark Hathaway haben in ihrem Buch „Befreite Schöpfung. Kosmologie - Ökologie - Spiritualität, ein zukunftweisendes Weltbild" in diesem Sinn eine Theologie der Evolution entwickelt. Sie verstehen die Evolution als die Entfaltung eines „Göttlichen" - hin auf eine „Befreite Schöpfung" - ganz im Sinne der biblischen Schalomverheißungen, aber neu gesehen und beschrieben mit den Erkenntnissen der heutigen Naturwissenschaften.
So können wir in Übereinstimmung mit der Bibel sagen: „Gott" ist eine Geistkraft, die in der Evolution des Kosmos und allen Lebens, im Geschick des einzelnen Menschen und der Völker auch durch Leid und Tod hindurch nach einer immer höheren Entfaltung des Seins sucht, drängt, ruft und führt - eine „heilige", wollende, schöpferische, liebende und befreiende „Vitalkraft" des Lebens.
Ich meine:
- Ein Glaube an eine progressive Entfaltung eines „Guten" und Sinnvollen in der Evolution befreit aus der Engführung eines naturalistischen und sozialdarwinistischen Welt- und Menschenbildes.
- Einzelne wie auch Gruppen fühlen sich eingebunden und getragen in einem größeren Prozess, in einen „liebenden Herzschlag" der Welt.
- Sie können sich für Dinge engagieren, die weit über das Menschenselbstgemachte, über Eigennutz und vordergründige Erfolge hinausgehen.
- Hier finden Menschen die wohl größte sozialethische Motivation für eine „bessere Welt" und eine klare Orientierung.
Aus solchen Erfahrungen und Kräften heraus kann der Mensch der Hybris eines „homo Deus" wider-stehen. Er könnte das Anthropozän in ein „Ökozoikum" transformieren, wie es Leonardo Boff benennt und im Kommen sieht: Ein vom Menschen behütetes Zusammenspiel allen Lebens auf dieser einzigartigen wunderbaren Erde.
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