Gedanken zum Tag

  • 18.06.2020
  • Maria Leistner

Noah tat alles, was ihm Gott gebot. (1.Mose 6,22)

Inspiriert von der heutigen Losung kreisten während des Gottesdienstes meine Gedanken um Noahs Auftrag und seinen Schiffsbau. Welch ein tief verankertes Gottvertrauen ihn dazu trieb, den Schiffsbau durchzuführen und die Aufgabe zu erfüllen.

Wie gehen wir denn mit solch einer alles verändernden, kaum fassbaren Situation um? Befinden wir uns derzeit nicht auch einer alles verändernden und kaum fassbaren Situation? Wo ist unser Schiff, dass uns Sicherheit vor der vernichtenden Flut gibt, das uns an einen neuen Ort bringt? Haben wir hier doch keine Sintflut zu erwarten, wohl überrollte uns aber eine Flut an sich steigernden Ereignissen, sich überholenden Maßnahmen und Beschlüssen, an Nachrichten, Diskussionen und Parolen.

Wir haben ebenfalls wie Noah solche Schiffe, mindestens ein Schiff in jeder Ortschaft. Nehmen wir doch unser Kirchenschiff wörtlich und steigen wir ein in dieses Gottvertrauen. Hier finden wir regelmäßig Zuflucht vor den Fluten des Alltags, aber vor allem jetzt in der alles bestimmenden Coronawelle. Unser Schiff der Thomaskirche wird von starken, in den Himmel ragenden Säulen gestützt. Diese Säulen könnten von vielen gesellschaftlichen Sturmfluten und Krankheitswellen erzählen. Sie haben jahrhundertelang die Thomaskirchgemeinde gestützt und so tun sie es auch heute. Wir können hier weiterhin Schutz und Ruhe finden, uns von der Musik erfüllen und tragen lassen, Antworten auf unsere Fragen finden. Hier ist Platz für jedermann. Hier wollen wir gemeinsam an der Verbindung zu Gott festhalten und wachsen, in unseren Kindern den Samen von Gottes Botschaft keimen sehen, hier wollen wir keinen aus den Augen verlieren und einander mit dem Herzen betrachten. Unser Kirchenschiff trägt uns durch die Fluten, bis neues Land unter den Füßen und ein neuer Lebensabschnitt nahen.

Maria Leistner (Leiterin der Singschule St. Thomas)