Gedanken zum Tag

  • 18.05.2020
  • Pfarrer Martin Hundertmark

Alleingelassen?

Mit Abschieden zu leben, ist ein langer Lernprozess für uns Menschen. Er beginnt in der Kindergarteneingewöhnungsphase und zieht sich bis zum endgültigen Abschied auf dem Sterbebett hin. Die dazwischen liegenden Abschiede meistern wir mal mehr oder weniger gut. Besonders bitter ist ein Abschied ohne Hoffnung. Schwer ist es auszuhalten, wenn man weiß, es gibt kein Wiedersehen. Anders umgehen kann ich mit einer solchen Situation, wenn mir jemand beisteht.

Im Neuen Testament verheißt uns Jesus Christus einen besonderen Beistand - den Tröster bzw. den Heiligen Geist.

Schwer greifbar ist er, aber spürbar und erlebbar, weil sich plötzlich Traurigkeit verwandelt, oder wenn jemand Mut bekommt, einen Schritt hinaus in die Zukunft zu gehen; wenn Aufbrüche geschehen, wo zuvor alles fest zementiert war.

"Jesus spricht: Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Johannesevangelium Kap. 14 Vers 26)

Solcher Beistand tut gut, erinnert es uns doch daran, dass wir eben nicht alleingelassen sind, sondern zurückgelassen, um Verantwortung für die Gemeinschaft mit Gott zu übernehmen.

Jesus Christus sendet seine Jüngerinnen und Jünger in die Welt und als in der Nachfolge Stehende, auch uns. Dafür gibt er uns den besonderen Beistand des Trösters bzw. Heiligen Geistes. So können wir begeistert an die vor uns liegenden Aufgaben gehen.