Gedanken zum Tag
- 27.04.2020
- Pfarrerin Britta Taddiken
Locker bleiben
Das ist auch so ein Wort, das in der Corona-Krise geboren wurde: „Lockerung“. Na, ich habe das jedenfalls bisher eher sportlich verstanden – als kleine Übung, damit man sich nicht verletzt…Jetzt geht es um anderes. Die Anspannung zu lockern bei denen, die nun wieder etwas verkaufen dürfen in ihren Läden (sofern sie unter 800 m² haben). Und zumindest den Familien, die seit Wochen aufeinander hocken, ein Zeichen zu geben: Ihr habt es vielleicht bald geschafft, irgendwie wird die Schule wieder losgehen, auch wenn jetzt noch keiner so richtig weiß, wie… Und nicht zuletzt soll ja unser aller Lebensgefühl auf-gelockert werden und wir dürfen uns über einen Besuch im Zoo oder im Baumarkt freuen. Leider ist man noch nicht so locker bzw. lebt mit dem Virus, dass man gut begründete und mit allen „RKI-Auflagen“ versehene Konzepte für Gottesdienste mit mehr als 15 Teilnehmern genehmigen könnte. Gerne hätten wir gestern in der Thomaskirche zwei Gottesdienste mit ca. 100 Teilnehmenden gefeiert. Noch war das nicht möglich. Wir bleiben aber dran, da lassen wir nicht locker. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Es geht hier nicht um ein „locker vom Hocker“ in dem Sinne, dass das doch jetzt alles übertrieben war. Nein, das war es nicht, es hat mit ermöglicht, dass wir uns solche Gedanken überhaupt machen können. Aber man muss auch sagen: Was im Gartencenter möglich sein darf, muss es eigentlich auch in Kirchen. So hoffen wir drauf, dass wir uns am kommenden Sonntag zumindest in kleiner Runde versammeln können.
Ich grüße Sie mit dem Lehrtext des heutigen Tages, der zu einer im Geiste lockeren Haltung ermuntert: „Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!“ (Römer 8,15)