Gedanken zum Tag

  • 24.04.2020
  • Reverend Dr. Robert Moore

 

Herr, gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören. (Jeremia 14,21 – Tageslosung 24. April 2020)

Zu allen Zeiten lagen Menschen Gott in den Ohren, um ihn an sein Versprechen, an seinen Bund zu erinnern – vor allem dann, wenn sie das Gefühl hatten und haben, von Gott vergessen und von den nächsten Menschen im Stich gelassen worden zu werden. So war und ist das in Kriegs- und Notzeiten, in der Erfahrung von Krankheit und Tod, bei tiefer Verunsicherung, wie wir sie jetzt erleben. Die Bibel hält diese Erinnerung wach – so auch mit der Geschichte von der Sintflut. Da versprach Gott Noah und seinen Nachfolgern, den Bestand der Schöpfung nicht mehr in Frage zu stellen. Als sichtbares Zeichen setzte Gott den (Regen-)Bogen in die Wolken: „Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“
(1. Mose 9,16)

Auch im menschlichen Zusammenleben sind Versprechen und die Erinnerung daran von großer Bedeutung. Als Beispiel können wir an den Ehering denken. Er erinnert zwei Menschen an ihr Versprechen: Wir bleiben in Freude und Leid zusammen.

Für Christinnen und Christen ist die Taufe Zeichen des Bundes, den Gott uns mit Jesus Christus schenkt. Dieser Bund ist zu unserem Glück unauflöslich. Die Taufe ist aber nicht nur ein Geschehen in der Vergangenheit. Sie erneuert sich jeden Tag dadurch, dass wir Gott im Gebet an seinen Bund erinnern und ihm vertrauen.
So können wir aus der Zusage leben: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1b).
Wir spüren hoffentlich: Wenn wir Gott und uns selbst an den Bund der Taufe erinnern, dann können wir Ängste überwinden und Gewissheit gewinnen.