Gedanken zum Tag

  • 19.03.2020
  • Pfarrerin Britta Taddiken

Da liegt es rum – das gute alte Festnetztelefon. Bei mir ist es wirklich alt: sowohl das dienstliche als auch das private, letzteres bestimmt fast 20 Jahre… Ich habe es etwas entstauben müssen und gereinigt. Seit einigen Tagen ist es wieder viel mehr in Betrieb. Schnell mal zwischendurch Freunde und Bekannte fragen, ob alles so weit in Ordnung ist. Dabei erfahre ich meistens mehr als das – und oft sind das durchaus gute Neuigkeiten. Warum machst Du das eigentlich erst jetzt so oft, frage ich mich selbst. Keine Zeit – so ein Quatsch. Telefonieren kann man auch knapp halten – oder wie hieß es in meiner Kindheit, als das noch richtig teuer war: „Fasse dich kurz!“. Es lebe hoch – das gute alte Telefon. Es wird uns in den nächsten Wochen ein guter Begleiter sein, um beieinander bleiben zu können trotz äußerer Distanz. Wir werden alle leider mehr Zeit haben als uns lieb ist in den nächsten Wochen. Vielleicht kann man sich ja angewöhnen vor Einschalten des Fernsehers, der Spielekonsole oder des PCs schnell noch mal das Telefon in die Hand zu nehmen und drei Leute anzurufen. Mal hören, wie es dem anderen geht. Wir haben eine gute Chance in dieser Zeit: Uns wieder mehr anzugewöhnen, auf den anderen zu achten. Alles, was wir tun, kann eine Folge für unseren Nächsten haben. Das gilt im Schlechten in Bezug auf Ansteckung – es gilt aber auch im Guten. Also: Heute den Herrn anrufen – und auch den Nächsten. Ran ans Telefon!                                  

 Pfarrerin Britta Taddiken
taddiken@thomaskirche.org