Gedanken zum Tag

  • 30.06.2020
  • Matthias Caffier

Suchen und finden

„Suchet, so werdet ihr finden“; dieser Halbsatz aus dem Evangelium des Matthäus wird heute gern wie ein geflügeltes Wort benutzt. Suchen und finden sind zwei elementare Tätigkeiten, die jeden von uns durch den Alltag begleiten. Das kann mit der Suche nach einem wichtigen Gebrauchsgegenstand beginnen, ein verlegtes Buch betreffen, die Tagesstruktur oder eben das, worauf ich mich heute besonders konzentrieren muss, um ein Ergebnis zu „finden“. Nicht erst im Neuen Testament wird immer wieder zum spirituellen Suchen und Finden aufgefordert, sondern ebenso in den Psalmen. So wie im 27. Psalm, einem Gebet Davids, aus dem der Vers 8 über dem heutigen Tag steht: Mein Herz hält dir vor dein Wort: >>Ihr sollt mein Antlitz suchen.<< Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz. Dietrich Bonhoeffer hat die Psalmen als das Gebetbuch der Bibel bezeichnet; für ehrliche Beter seien sie eine Quelle der Spiritualität und zugleich ein Kraftquell. Wer dort sucht, kann auch fündig werden und neue Kraft schöpfen. So wie König David, der trotz persönlicher Bedrängnis diesen Psalm voll Gottvertrauen und Zuversicht mit folgenden Worten beschließt: Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen. Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!